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Apples Reaktion auf den DMA: Autor Cory Doctorow analysiert die Argumente des Konzerns

Apple stößt sich am Digital Markets Act (DMA) der EU und deutet an, dass das Unternehmen unter den neuen Regeln möglicherweise keine Produkte mehr in die EU liefern könnte. Der Autor Cory Doctorow bezeichnet diese Haltung in einem Blogbeitrag als leicht durchschaubaren Bluff.

Doctorow führt drei Hauptargumente an: Erstens sei Apples Behauptung, der DMA gefährde die Privatsphäre, unglaubwürdig, da der Konzern in China den Behörden weitreichenden Datenzugriff gewähre. Zweitens würden die Aktionäre einen Rückzug aus dem profitablen EU-Markt mit 500 Millionen potenziellen Kunden niemals zulassen. Drittens könnte ein solcher Schritt sogar positiv sein, da er die digitale Unabhängigkeit Europas von US-Infrastruktur fördern würde. Doctorow schlussfolgert, dass wirksamer Datenschutz nur durch unabhängige Regulierung erreicht werden kann.

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„Workslop“: Wie der Einsatz von KI-Tools die Produktivität senkt und Mitarbeiter belastet

Eine Analyse von Jason Kobler für 404 Media fasst mehrere Studien zusammen, die negative Auswirkungen von KI-Tools im beruflichen Kontext aufzeigen. Demnach führt der Einsatz von Chatbots oft zu minderwertigem Output, sogenanntem „Workslop“, der von anderen Mitarbeitern aufwändig korrigiert werden muss.

Entgegen den Erwartungen führen die Tools nicht zu breiten Produktivitätsgewinnen. Ein MIT-Report stellt fest, dass 95 % der Unternehmen trotz hoher Investitionen keinen Return on Investment erzielen. Mitarbeiter verbringen zunehmend Zeit damit, KI-generierte Arbeiten zu identifizieren, auf Fehler („Halluzinationen“) zu prüfen und die verantwortlichen Kollegen zu managen. Der Trend deutet darauf hin, dass KI die Erstellung von minderwertigen Inhalten erleichtert, was die Arbeit für alle anderen erschwert.

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„Internet reparieren oder abschalten“: Ein Appell für algorithmische Transparenz

In einem Blogbeitrag analysiert Jeffrey Inscho das grundlegende Problem von Plattformen wie Facebook oder X. Er argumentiert, dass diese entgegen eigener Behauptungen wie journalistische Medien agieren, da sie durch ihre Algorithmen entscheiden, welche Inhalte Nutzer sehen. Dabei würden sie gezielt polarisierende und spaltende Beiträge bevorzugen, da diese mehr Interaktion und somit mehr Gewinn generieren.

Da eine Selbstregulierung der Unternehmen gescheitert sei, sieht Inscho eine strikte Regulierung als einzige Lösung. Er fordert zwei zentrale Maßnahmen: Erstens, algorithmische Transparenz, die Unternehmen zur Offenlegung ihrer Content-Filterregeln zwingt. Zweitens, algorithmische Verantwortung, bei der Plattformen für die Verbreitung schädlicher Inhalte wie Gewaltaufrufe haftbar gemacht werden. Sein radikaler Appell lautet: Das Internet reparieren oder abschalten.

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Kurznachrichten: Open Source, Peak Social Media und Googles „Walled Garden“

Nextcloud-Gründer Frank Karlitschek nennt drei Gründe für die Nutzung unabhängiger Open-Source-Software. Gleichzeitig wird die Debatte um die Vertrauenswürdigkeit von KI lauter; ein „Trust Quotient“ zur Bewertung von KI-Aussagen wird diskutiert. Eine BBC-Diskussion erörtert, ob „Peak Social Media“ bereits überschritten ist, da junge Menschen weniger aktiv sind.

Im Bereich Sicherheit warnt Mike Kuketz vor Trackern in VPN-Software. F-Droid fordert Regulierer auf, Googles zunehmende Abschottung von Android zu stoppen. In Berlin ist die Einführung von „Verhaltensscannern“ geplant, während Sicherheitsforscher, die Lücken melden, mit Strafen rechnen müssen. In den USA zahlt Meta derweil 725 Millionen Dollar im Rahmen einer Klage wegen Datenweitergabe.

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Neuer Interessenkonflikt? Meta-Lobbyistin an die Spitze der irischen Datenschutzbehörde berufen

Die irische Datenschutzkommission (DPC), zuständig für viele US-Big-Tech-Unternehmen in der EU, steht massiv in der Kritik. Laut der NGO noyb wurden von den offiziell verhängten Strafen in Milliardenhöhe bisher nur 0,6 % tatsächlich bezahlt. Dies erwecke zwar den Anschein von Durchsetzung, ermögliche es den Konzernen aber faktisch, ohne gravierende Konsequenzen durch EU-Digitalgesetze zu operieren.

Zusätzlich verschärft die irische Regierung die Situation, indem sie eine ehemalige, wichtige Meta-Lobbyistin zur neuen Chefin der Aufsichtsbehörde ernennt. Dieser Schritt nährt die Sorge vor wachsenden Interessenkonflikten und einer weiter geschwächten Durchsetzung des europäischen Datenschutzes gegenüber globalen Technologiekonzernen.

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Offener Brief: 470 Organisationen warnen vor digitaler Deregulierung in der EU

Die EU-Kommission plant unter dem Begriff „Vereinfachung“ eine Überarbeitung digitaler Regeln, um Wettbewerb und Wachstum zu fördern. Dagegen formiert sich breiter Widerstand: In einem offenen Brief kritisieren 470 zivilgesellschaftliche Organisationen das Vorhaben als gefährliche Deregulierung, die den Schutz der europäischen Bürger schwächt.

Die Verfasser befürchten, dass bestehende, aber bereits schlecht durchgesetzte Regeln weiter ausgehöhlt werden. Als erstes Ziel sehen sie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie warnen davor, dass dies nur der Anfang sein könnte und nach einem Test der öffentlichen Reaktion auch weitere Schutzinstrumente wie der Digital Services Act (DSA), der Digital Markets Act (DMA) oder der AI-Act den Lobbyinteressen von Big-Tech-Unternehmen zum Opfer fallen könnten.

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Kurznachrichten: World Models, Werbung auf Samsung-Kühlschränken und Umdenken bei LLM-Herstellern.

Aktuelle Entwicklungen deuten auf „World Models“ als mögliche Nachfolger von „Large Language Models“ hin. Im App-Markt hat Google Gemini in den USA ChatGPT als meistgeladene App abgelöst und wird nun direkt in den Chrome-Browser integriert. Währenddessen plant OpenAI für 2029 Ausgaben von 115 Mrd. Dollar, und Microsoft diversifiziert seine KI-Bezüge durch Einkäufe bei Anthropic.

Weitere Meldungen umfassen Samsungs Pläne, Werbung auf smarten Kühlschränken zu zeigen, und Metas Anpassung von Chatbot-Regeln zum Schutz jugendlicher Nutzer. Zudem weist ein Bericht von Digitalcourage darauf hin, dass die reine Follower-Anzahl auf Social-Media-Plattformen keine verlässliche Aussage über die tatsächliche Reichweite von Beiträgen zulässt.

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Das Ende der freien App-Installation? Google verschärft die Regeln für Sideloading.

Google schränkt die Möglichkeit zur Installation von Apps, die nicht aus dem Google Play Store stammen, auf Android-Geräten zunehmend ein. Dieser Prozess, bekannt als „Sideloading“, entspricht auf Desktop-Betriebssystemen dem normalen Herunterladen und Installieren von Software.

Mit diesem Schritt nähert sich die Strategie von Google der von Apple an, jedoch aus entgegengesetzter Richtung. Während Apple gerichtlich gezwungen wurde, seine geschlossene Plattform für alternative App-Stores zu öffnen, schränkt das traditionell offene Android-System die Freiheit bei der Installation aus Drittquellen ein. Zukünftig könnten auf beiden Plattformen nur noch verifizierte Stores als App-Quellen zugelassen werden, was die direkte Installation von heruntergeladenen APK-Dateien unterbinden würde.

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KI-Ethik, Faith Tech und Techmeme-Jubiläum

Ein tragischer Fall in der New York Times beleuchtet die Risiken langer Interaktionen mit LLMs. Herstelleraussagen zufolge versagten Sicherungsmechanismen bei ausgedehntem Gebrauch und die Sicherheitstrainings der Modelle können sich verschlechtern. Dieser Vorfall spiegelt einen Trend wider, bei dem Menschen zunehmend bei digitalen Produkten wie „ChatwithGod“ Rat und spirituellen Beistand suchen, anstatt soziale Interaktionen zu pflegen. Diese Abwendung von menschlichen Kontakten trägt zur Vereinsamung bei und birgt immense Datenschutzrisiken, da intimste Geheimnisse Technologieunternehmen anvertraut werden.

Die Kurznachrichten behandeln die Frage, ob wir gerade die letzte echte Entwicklergeneration sehen und würdigen die 20-jährige Popularität von Techmeme.com.

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