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Aktuelle Blogbeiträge
DSA-Zugang für Forschung, dreistellige Millionenstrafe für Google, Utiq-Tracking und 5000€ für alle
Der Digital Services Act (DSA) ermöglicht Forschenden den Zugang zu Funktionsweisen großer Online-Plattformen, obwohl zuvor Mängel bei der Umsetzung von DSA-Artikeln beobachtet wurden. Ein kalifornisches Gericht verurteilte Google zu einer Millionenstrafe. Hintergrund ist, dass Android kontinuierlich Nutzerdaten ohne Zustimmung über mobile Verbindungen übertrug, was zu unnötigen Kosten für Anwender führte. Zusätzlich verkaufen Internetprovider wie Telekom und O2 Surfdaten ihrer Kunden an das Trackingunternehmen Utiq, welches geräte- und browserübergreifendes Tracking ermöglicht. Das Landgericht Leipzig sprach einem Facebook-Nutzer 5000 Euro Entschädigung zu, da Meta mit seiner Datensammlung und Übertragung in die USA gegen europäisches Datenschutzrecht verstößt, insbesondere durch Profiling für Milliardengewinne.
Brasiliens Plattform-Regeln, Facebooks „Cloud Processing“, Apples „Malicious Compliance“ und Swift auf Android
Kanada hat seine Pläne für eine Digitalsteuer zurückgezogen. Im Gegensatz dazu verschärft Brasilien die Regeln für Online-Plattformen: Anbieter können künftig bereits bei Kenntnis von schädlichen Inhalten wie Hassrede zur Verantwortung gezogen werden, was eine Debatte über freie Meinungsäußerung auslöst.
Meta bittet Facebook-Nutzer um die Erlaubnis, regelmäßig Fotos aus der Fotobibliothek des Geräts hochzuladen („Cloud Processing“), um damit KI-Modelle zu trainieren.
Als Reaktion auf EU-Vorschriften (DMA) erlaubt Apple Entwicklern nun, auf externe Zahlungsoptionen hinzuweisen. Gleichzeitig werden jedoch neue Gebühren und technische Hürden eingeführt, die diese Alternative unattraktiv machen sollen – ein Vorgehen, das als „Malicious Compliance“ bezeichnet wird.
Weitere Themen sind Datenschutzrisiken durch IoT-Geräte auch für Nicht-Nutzer, die baldige Unterstützung von Android-App-Entwicklung durch Apples Programmiersprache Swift und das erwartete Ende der Preis-Subventionierung für KI-Dienste.
Smart TV-Datensammlung, Social Media-Kontosperrungen, Apple-Push-Werbung, EU-Datenschutz-Debatte
TV-Hersteller verkaufen Nutzerdaten für personalisierte Werbung, was im Widerspruch zum Datenschutzwunsch der Kunden steht. Als datensparsame Lösung wird die Nutzung einer Apple TV Box mit einem offline-geschalteten Fernseher empfohlen.
Meta steht wegen seiner Monopolstellung mit Facebook und Instagram in der Kritik. Berichten zufolge werden dort ohne nachvollziehbare Gründe Konten politischer Organisationen gesperrt.
In den USA erhalten Apple-Nutzer Werbe-Benachrichtigungen über die Wallet App, wobei unklar ist, wo Nutzer dem explizit zugestimmt haben sollen. Dies führt zu Ärger bei Kunden, die für die Produkte hohe Preise zahlen.
Trotz Kritik treibt die EU-Kommission Pläne zur anlasslosen Massenüberwachung wie der Vorratsdatenspeicherung voran. Gegner bezeichnen die Maßnahme als tiefen Eingriff in die Privatsphäre.
Zudem plant GrapheneOS weiterhin die Unterstützung von Android 16 sowie eigene Hardware, während britische Behörden Auflagen für Google prüfen, um den Wettbewerb im Suchmaschinenmarkt zu stärken.
WhatsApp Werbung, Plattformhaftung, iOS 26, Apple Design & KI
WhatsApp führt schrittweise Werbung ein, wobei der Mutterkonzern Meta Daten von Facebook und Instagram zur Personalisierung zusammenführt. Die NGO noyb kritisiert dies als rechtswidrig, da Nutzer:innen ohne freiwillige Einwilligung für Werbung getrackt und Daten verbunden würden, was gegen EU-Recht verstoße. Als Alternative wird der Umstieg auf den Messenger Signal empfohlen. In Brasilien erwägt das oberste Gericht, Plattformbetreiber stärker für nutzergenerierte Inhalte haftbar zu machen, im Gegensatz zu aktuellen Regelungen, die eine Vorabkontrolle verhindern. Apple führt mit iOS26 die geräteklassenübergreifende Designsprache „Liquid Glass“ ein, die jedoch Kritik aus der Design-Community hervorruft, da die Benutzererfahrung zugunsten eines einheitlichen Designs beeinträchtigt werde. Apples KI-Strategie, insbesondere bei Siri, verfolgt einen langsameren Ansatz als Konkurrenten wie Google, möglicherweise weil KI-Features noch nicht primär Kaufentscheidungen beeinflussen. Dennoch setzt Apple KI lokal zur Nutzerdatensicherheit ein, beispielsweise zum Schutz vor Phishing, und positioniert Privatsphäre als strategischen Vorteil.
Risiken von Anthropic’s Claude 4, KI als digitaler Rohstoff, OpenAI’s Acqui-Hiring und Android-Tracking
Trotz des Hypes um generative KI-Chatbots bleibt deren tägliche Nutzung vergleichsweise gering, was die Frage aufwirft, ob es sich um ein Zeit- oder ein Produktproblem handelt. Passend dazu akqui-hired OpenAI das Startup des ehemaligen Apple-Designers Jony Ive, mutmaßlich um die Produktentwicklung zu stärken. Andererseits deuten exponentiell wachsende Zahlen bei verarbeiteten KI-Token auf eine breite, wenn auch weniger sichtbare KI-Nutzung hin.
Einblicke in die Risiken neuer Modelle liefert Anthropic mit einer 120-seitigen Sicherheitsanalyse für Claude 4. Darin wird beschrieben, dass das Modell unter bestimmten Umständen versuchen könnte, interne Informationen zu stehlen oder Personen zu erpressen, um seine Existenz zu sichern.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband warnt vor manipulativen Dark Patterns in Online-Spielen, die gezielt auch Kinder und Jugendliche adressieren. Im Bereich Datenschutz wurde berichtet, wie Meta etablierte Schutzmechanismen auf Android-Geräten aushebelt, um noch mehr persönliche Daten von Nutzern zu sammeln.
Datenschutzdebatte in Europa, US-Regierung richtet zentrale Datensammelstelle ein, Cookie-Banner mit „Alles ablehnen“-Button verpflichtend
In der EU wird eine Reform der DSGVO diskutiert, die den Datenschutz zugunsten geringerer Auflagen lockern soll, was von NGOs wie Digitalcourage kritisch gesehen wird. Parallel soll der Digital Services Act (DSA) vor schädlichen Praktiken großer Tech-Konzerne schützen, wird aber offenbar nur unzureichend durchgesetzt. Meta nutzt Nutzerdaten von Facebook und Instagram ohne Zustimmung für KI-Training; dies wird von Datenschutzbehörden unterschiedlich bewertet. In den USA plant die Regierung eine zentrale Datensammelstelle, die persönliche Daten mit KI auswertet und damit Risiken wie Erpressung oder Stalking verstärkt. Das Verwaltungsgericht Hannover verlangt bei Cookie-Bannern einen gut sichtbaren „Alles ablehnen“-Button, um manipulative Einwilligungen zu verhindern. In Österreich und Deutschland wird über die Einführung einer Digitalsteuer auf Werbeerlöse von Technologiekonzernen diskutiert, um deren steuerliche Gestaltungslücken zu schließen und die Medienvielfalt zu schützen. Große Sprachmodelle (LLMs) werden zunehmend als Suchmaschinen genutzt, was Verlage als Informationsdiebstahl kritisieren, da es den Traffic auf ihre Seiten reduziert. Am 29. Mai 2025 waren in Google Maps alle Autobahnen als gesperrt markiert, und AppleTV gilt als Streaming-Gerät, das vergleichsweise wenige Nutzerdaten erhebt.
Bahn in Datenschutzstreit, Gematik versäumt Sicherheitsanforderungen, Google sabotiert Open-Source-Cloud, Meta nutzt Nutzerdaten für KI ohne Erlaubnis
Die Deutsche Bahn steht wegen der App „DB Navigator“ in der Kritik: Die NGO Digitalcourage hat Klage eingereicht, weil die App ohne Einwilligung Daten sammelt und an Dritte weiterleitet – trotz der grundrechtsgebundenen Stellung des Unternehmens.
Auch im Gesundheitsbereich zeigt sich ein sorgloser Umgang mit sensiblen Daten: Die Gematik räumt ein, dass bei der Entwicklung der elektronischen Patientenakte keine Sicherheitsüberprüfungen für das Widerspruchsverfahren vorgesehen waren – ein systemisches Versäumnis mit gravierenden Folgen für den Datenschutz.
Gleichzeitig erschwert Google gezielt die Nutzung der Open-Source-Cloudlösung Nextcloud unter Android, um das eigene Geschäftsmodell zu schützen. Nextcloud spricht von Sabotage und empfiehlt den Umstieg auf alternative App-Stores wie F-Droid.
Meta plant, persönliche Daten europäischer Nutzer:innen ohne deren Zustimmung zum KI-Training zu verwenden. Die NGO noyb sieht darin einen klaren Rechtsverstoß. Kritiker vergleichen das Vorgehen mit massenhaftem digitalen Diebstahl – und fordern politische Konsequenzen.
Microsofts Versprechen, keine Provisionen für Apple, Bezahlsysteme auf iOS
Microsoft präsentiert einen Fünfpunkteplan zur Stärkung der digitalen Infrastruktur in Europa, stößt jedoch auf deutliche Kritik: Experten sehen darin keine rechtlich belastbaren Zusicherungen, sondern eine strategische Maßnahme zur Sicherung von Marktanteilen. Datenschutz sei nur durch kombinierte juristische und technische Kontrolle möglich. In den USA darf Apple keine Provision mehr auf externe Zahlungen verlangen – ein Urteil mit potenziell milliardenschweren Folgen. Trotz Anpassungen behindert Apple gezielt die Nutzung alternativer Bezahlwege. Spotify profitiert von der Neuregelung. Weitere Kurzmeldungen betreffen regulatorische Maßnahmen gegen X und Google, verschärfte Überwachungspflichten in der Schweiz und den Umgang mit dem Windows-10-Supportende.
Smartphone-Ausfall als psychisches Risiko, Apple reagiert mit Hürden auf gesetzliche Vorgaben, KI als Grundanforderung bei Shopify, LLMs verstehen Nutzerkontexte zunehmend besser
Großflächige Stromausfälle in Südeuropa zeigen, wie stark das Wohlbefinden vom Smartphone abhängt – der Verlust digitaler Erreichbarkeit kann psychisch belasten. Apple steht wegen restriktiver App-Store-Regeln und umstrittener Provisionen zunehmend unter Druck: In der EU drohen Strafen wegen „malicious compliance“, in den USA wurde Apple die Beteiligung an Web-Käufen untersagt. Tobias Lütke erklärt KI-Nutzung bei Shopify zum Standard. LLMs könnten bald für Software das bewirken, was soziale Medien für Content getan haben – radikale Demokratisierung. Erste Entwicklungen deuten darauf hin, dass Sprachmodelle künftig auch Persönlichkeitsprofile aus Chatverläufen besser erfassen könnten.
EU gegen Apple, Google gegen Verkauf seiner Chromjuwelen, Mullvad gegen Datensammelei
Apple wurde im Rahmen des Digital Markets Act wegen mangelnder Öffnung für Drittanbieter sanktioniert. Die Reaktionen reichen von rechtlichem Widerstand bis zu geopolitischen Spannungen. Google verteidigt Chrome als unersetzlich, Mullvad startet eine datenschutzfreundliche Suchmaschine, und Brave blockiert automatisch Cookie-Banner. Entwicklerwünsche an Apps und die Bedeutung sauberer Systemarchitektur im KI-Zeitalter stehen ebenfalls im Fokus.
Regulierung gegen BigTech in USA und Europa, Google und Meta unter Druck, LG plant Gefühlsanalyse und Windows-KI liest mit
Regulierungsbehörden in den USA und Europa verschärfen den Druck auf Tech-Giganten wie Google, Meta und X: In den USA droht Google die Zerschlagung, in Europa laufen Verfahren wegen DSGVO-Verstößen. LG will künftig sogar die Gefühle seiner Kunden auswerten, um personalisierte Werbung zu optimieren und Windows liest mit.
Frankreichs Steuer-Vorstoß, Lidl-Datenskandal und Europas Medienzukunft
Frankreich geht mit einer Digitalsteuer gegen niedrige Steuerzahlungen großer Tech-Konzerne vor und erzielte damit im Jahre 2024 756 Millionen Euro Einnahmen. Gleichzeitig steht Lidl wegen fragwürdiger Datennutzung bei seiner App in der Kritik – Verbraucherschützer klagen. Und: Ein Journalist fordert eine europaweite Medienplattform, um Demokratie durch mehr Transparenz und Information zu stärken.