Die USA vs. TikTok
Gesellschaften stehen weltweit vor der Herausforderung, als negativ empfundene Auswirkungen der digitalen Sphäre einzuhegen, ohne dabei die positiven Aspekte zu beschränken.
Politiker in den USA haben die Tatsache, dass die beliebte App TikTok chinesischem Einfluss unterliegen könnte, als Problem eingestuft. In der Folge könnte es noch diesen Monat zu erheblichen Einschränkungen der Verfügbarkeit von TikTok in den USA kommen.
https://www.wired.com/story/how-the-us-tiktok-ban-would-actually-work
Bytedance, die Herausgeberin von TikTok, bereitet sich auf den Ernstfall vor, indem sie eine Ausweichapp für ihre Nutzer bereit hält.
Manche Nutzer reagieren trotzig und wechseln zu Xiaohongshu, einer chinesischen App ohne englischsprachiges Interface, nur um nicht auf die TikTok-Alternativen us-amerikanischer Konkurrenten auszuweichen.
https://www.wired.com/story/red-note-tiktok-xiaohongshu
Der sogenannte „TikTok-Ban“ ist Neuland. Es gab bisher keine vergleichbaren Versuche ein digitales Produkt mit solch enormer Reichweite und Marktmacht radikal zu regulieren. Ob es wirklich soweit kommt, wissen wir nächste Woche.
Digitales Gemetzel und Barbarei
Die Ankündigung, dass Meta in den USA die Moderation von nutzergenerierten Inhalten verändern möchte, führt zu unterschiedlichen Reaktionen.
Brasilien hat letztes Jahr bei einer Auseinandersetzung mit dem Kurznachrichtendienst X aufgezeigt, dass die konsequente Durchsetzung von staatlichen Regeln möglich ist.
Die brasilianische Regierung reagierte auch auf Metas Ankündigung sehr zügig und räumte dem Konzern eine Frist von 72 Stunden ein, um klar zu stellen, ob die neue Inhaltemoderation den gesetzlichen Anforderungen in Brasilien genügt.
In der oben angeführten Quelle wird der brasilianische Präsident Lula zitiert. Er vertritt den Standpunkt, dass für digitale Produkte die gleichen Regeln gelten müssen wie für klassische journalistische Produkte:
„I find it extremely grave that people may want digital communication to not abide by the same responsibilities of the person who commits a crime in printed press, you know? It is as if a citizen could be punished for something he does in real life but not for doing the same thing in the digital world. What we want, in fact, is for every country to have their sovereignty safeguarded.“
Noch deutlicher wird der Generalstaatsanwalt Jorge Messias:
„Brazil has rigorous legislation to protect children and adolescents, vulnerable populations, and the business environment, and we will not allow these networks to transform the environment into digital carnage or barbarity“
Sonos und der Datenschutz
Der Lautsprecherhersteller Sonos stellt eine App bereit, mit der seine Produkte konfiguriert, gesteuert und upgedated werden können. Im Sommer 2024 geriet diese App nach einem problembehafteten Update in die Kritik.
Jetzt kommen Probleme mit dem Datenschutz hinzu. Wie heise.de berichtet, ist eine Verwendung der App ohne Freigabe des Standorts nicht möglich.
Inzwischen ist der CEO zurückgetreten. Ob die Abfindung in Höhe von 1,9 Millionen $ einen Einfluss auf sein Schuldbewusstsein hat, ist nicht bekannt.
Google vs. Datenschutz
Im Gegensatz zum Tracking über Cookies ist die Verfolgung von Nutzern über das sogenannte Fingerprinting weniger bekannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fingerprinting_(Trackingtechnik)
Google hat bisher diese Form der Nutzerüberwachung via Richtlinie untersagt. Diese Regelung entfällt ab dem 16. Februar 2025.
https://support.google.com/marketingplatform/answer/15732590
Wieder einmal zeigt sich, dass Unternehmen kein Interesse am Datenschutz haben. Der Trend geht dahin, immer mehr Informationen zu sammeln.
Verbrauchern, die damit nicht einverstanden sind, bleibt nichts anderes übrig, als sich selbst zu schützen. Für den oben genannten Fall ist der Umstieg auf ein alternatives Betriebssystem wie GrapheneOS eine einfache und wirkungsvolle Lösung.