Android-Datenschutzbedenken, KI-Nutzerakzeptanz, Trend zu Langformaten und der Handel mit Sicherheitslücken

Google integriert seinen Chatbot Gemini in Android, was ihm Zugriff auf private Daten wie E-Mails und WhatsApp ermöglicht. Das Deaktivieren der App verhindert den Datenzugriff nicht vollständig. Teilweise überprüfen Google-Mitarbeiter die gesammelten Informationen. Trotz hoher Entwicklungskosten ist die Zahlungsbereitschaft für KI-Modelle bei Nutzern gering, weshalb Unternehmen diese teils zwangsweise in Produkte integrieren. Entgegen der Annahme von Medienexperten bevorzugen Internetnutzer zunehmend längere Videoformate über kurze "Reels", was einen Widerstand gegen Aufmerksamkeitsmanipulation widerspiegelt. In den Kurzmeldungen geht es um die vom Bundesrat angestrebte Haftungsverschärfung für Onlinehändler wie Amazon bei rechtswidrigen Angeboten und Amazons Plan, die Werbezeit bei Prime auf bis zu sechs Minuten pro Stunde zu erhöhen, was auf Nutzerablehnung stößt. Zudem wird ein Podcast über Spionagesoftware, Geheimdienste und den Handel mit Sicherheitslücken vorgestellt. Schließlich wird die Ansicht des Minecraft-Entwicklers Notch diskutiert, dass Piraterie kein Diebstahl ist, solange Spiele nur als Lizenz erworben werden und nicht als Eigentum.

Google liest mit

Viele Technologiefirmen zwingen ihren Nutzern zur Zeit ihre LLMs auf (Siehe auch den nachfolgenden Beitrag).

So auch Google: der firmeneigene Chatbot Gemini wird jetzt in das Betriebssystem Google-Android integriert und als digitaler Assistent funktionieren. Der Chatbot greift demnach auf alle Inhalte zu, auch auf private Nachrichten via Email oder WhatsApp. ARSTECHNICA

Das Deaktivieren der Gemini-App hat keine Auswirkung, der Chatbot greift weiter auf die privaten Daten zu und Beschäftigte von Google prüfen diese Daten.

An email Google sent recently informing users of the change linked to a notification page that said that “human reviewers (including service providers) read, annotate, and process” the data Gemini accesses. The email provides no useful guidance for preventing the changes from taking effect. The email said users can block the apps that Gemini interacts with, but even in those cases, data is stored for 72 hours.

Niemand will KI

Nutzer sehen so wenig Mehrwert in der Nutzung von LLMs, dass kaum jemand bereit ist, dafür Geld auszugeben. Da die Entwicklung dieser Chatbots sehr viel Geld kostet, zwingen Unternehmen ihre Bestandskunden jetzt ihre Produkte auf. Ted Gioia hat eine Reihe von Beispielen gesammelt. HONEST-BROKER

Most people won’t pay for AI voluntarily—just 8% according to a recent survey. So they need to bundle it with some other essential product. You never get to decide.

Internetnutzer bevorzugen längere Formate

Mit „Reels“ wird eine Social Media Funktion bezeichnet, bei der kurze Videos nacheinander abgespielt werden. Bei aller Beliebtheit dieses Features geht der Trend über unterschiedliche Medien hinweg zu langen Formaten. Ted Gioia hat die Daten in einem Blogbeitrag analysiert. HONEST-BROKER

The rebirth of longform runs counter to everything media experts are peddling. They are all trying to game the algorithm. But they’re making a huge mistake. They believe that longform is doomed. They see that digital platforms reward ultra-short videos on an endless scroll. And they understand that this works because the interface is extremely addictive. […] But all the evidence now proves that this isn’t happening.

Als Gründe für die Umkehrung des Trends zu immer kürzeren Formaten führt Gioia unter anderem einen zunehmenden Widerstand gegen Aufmerksamkeitsmanipulation an.


Kurzmeldungen

  • Onlinehändler wie Amazon lehnen jede Verantwortung für nicht rechtskonforme Angebote auf ihrer Plattform ab. Dies soll nach Vorstellung des Bundesrates bald ein Ende haben. HEISE
  • Erst hat Amazon beim hauseigenen Streamingdienst Prime Werbung eingeführt und jetzt plant der Konzern, die Werbezeit auf bis zu 6 Minuten pro Stunde zu erhöhen. Laut Umfrage werden das viele Nutzer nicht akzeptieren. SERIENJUNKIES
  • Shahrzad Golab und Maximilian Brose geben in einem mehrteiligen Podcast für den Deutschlandfunk eine spannende Einführung in Spionagesoftware, Geheimdienste und den Handel mit Sicherheitslücken. DEUTSCHLANDFUNK
  • Wer bei Portalen wie Steam ein Spiel kauft, der erhält nicht das Spiel sondern eine Lizenz zur Nutzung, die jederzeit widerrufen werden kann. Der Minecraft-Entwickler Notch ist der Meinung, dass Piraterie kein Diebstahl ist solange man Spiele nicht besitzen kann. TARNKAPPE
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