Smart TV-Datensammlung, Social Media-Kontosperrungen, Apple-Push-Werbung, EU-Datenschutz-Debatte

TV-Hersteller verkaufen Nutzerdaten für personalisierte Werbung, was im Widerspruch zum Datenschutzwunsch der Kunden steht. Als datensparsame Lösung wird die Nutzung einer Apple TV Box mit einem offline-geschalteten Fernseher empfohlen. Meta steht wegen seiner Monopolstellung mit Facebook und Instagram in der Kritik. Berichten zufolge werden dort ohne nachvollziehbare Gründe Konten politischer Organisationen gesperrt. In den USA erhalten Apple-Nutzer Werbe-Benachrichtigungen über die Wallet App, wobei unklar ist, wo Nutzer dem explizit zugestimmt haben sollen. Dies führt zu Ärger bei Kunden, die für die Produkte hohe Preise zahlen. Trotz Kritik treibt die EU-Kommission Pläne zur anlasslosen Massenüberwachung wie der Vorratsdatenspeicherung voran. Gegner bezeichnen die Maßnahme als tiefen Eingriff in die Privatsphäre. Zudem plant GrapheneOS weiterhin die Unterstützung von Android 16 sowie eigene Hardware, während britische Behörden Auflagen für Google prüfen, um den Wettbewerb im Suchmaschinenmarkt zu stärken.

Datenkrake Smart TV

Hersteller von Fernsehgeräten betreiben Profitmaximierung auf Kosten ihrer Kunden. Zusätzlich zum Verkaufspreis sammeln die persönliche Daten und verkaufen diese an Werbetreibende, die personalisierte Werbung auf dem Gerät ausspielen. ARS TECHNICA

“Do you want your data sold out there and everyone to know exactly what you’ve been watching … the answer is generally no,” the Samsung executive said. “Yet, advertisers want all of this data. They wanna know exactly what you ate for breakfast.“

Geräte, die gar nicht erst mit dem Internet verbunden werden, können auch keine Daten sammeln. Dadurch ist dann aber auch der Konsum der beliebten Streaming Dienste nicht mehr möglich.

Scharon Harding hat für arstechnica.com das Datensendeverhalten der Streamingbox Apple TV untersucht. ARS TECHNICA

Die Verwendung eines Apple TV in Verbindung mit einem Fernseher, der nicht mit dem Internet verbunden ist, scheint aktuell eine empfehlenswerte Lösung zu sein.

Die Willkür der Monopolisten

Meta hat mit den beiden Plattformen Facebook und Instagram eine Art von Monopolstellung bei den sogenannten „sozialen Medien“. Aus diesem Grund sind Personen und Organisationen für die Öffentlichkeitsarbeit auf das Bespielen dieser Plattformen angewiesen.

Vor allem linke und progressive Organisationen sehen sich aktuell der Willkür der Plattformen ausgeliefert. Diese sperren ohne nachvollziehbare Gründe die Benutzerkonten zum Beispiel der Grünen Jugend oder anderer Parteien. NETZPOLITIK

Dies ist ein weiterer Beleg dafür, warum Monopole im digitalen Raum kritisch betrachtet werden müssen.

Apple Produkte als Werbeschleudern

WhatsApp hat letzte Woche angekündigt, Werbung in der App anzuzeigen. Auch Apple scheint der Anzeige von Weerbung in seinen Produkten mittlerweile nicht mehr vollständig abgeneigt zu sein. Nutzer in den USA bekamen jetzt Werbung als Notification der Wallet App wie Leo Becker auf heise.de berichtet. HEISE

Die Reaktionen reichen von einem simplen „Wie schalte ich diesen Müll ab?“ bis zu verärgerten Kommentaren, dass man schon mehr für Apple-Produkte zahle und deshalb auch erwarte, ungestört von Werbung zu bleiben.

Auch iPhone Nutzer lernen gerade, dass nicht sie, sondern der Hersteller Kontrolle über das Gerät hat.

iOS-Apps von Drittentwicklern war es ursprünglich generell untersagt, über Apples Push-Nachrichtendienst auch Werbung auszuliefern. Daran gehalten hat sich in der Praxis allerdings längst nicht jeder App-Anbieter. Inzwischen hat Apple das Verbot abgeschwächt: Push-Werbung ist seitdem zulässig, wenn Nutzer „explizit eingewilligt“ haben. Wo und in welcher Form iPhone-Kunden auch dem Empfang von Apple-Pay-Werbung zugestimmt haben, bleibt unklar.

Wer die Kontrolle über sein Gerät und seine Privatsphäre zurück gewinnen möchte, könnte auf das Android-basierte Betriebssystem GrapheneOS umsteigen.

EU vs Privatsphäre

Trotz aller Warnungen und Gerichtsurteilen gibt die EU-Kommision ihre Pläne zur anlasslosen Massenüberwachung ihrer Bürger nicht auf, wie Stefan Krempl auf heise.de berichtet. HEISE

Dabei zitiert er aus einer Stellungnahme des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung:

Bei dem Werkzeug handle es sich um „die am tiefsten in die Privatsphäre eingreifende und unpopulärste Überwachungsmaßnahme, die die EU jemals hervorgebracht hat“. Das Instrument habe sich „für viele Bereiche der Gesellschaft als höchst schädlich“ und sogar überflüssig erwiesen.


Kurznachrichten

  • Obwohl Google den Open-Source-Zugang zu Android stark eingeschränkt hat, versichert GrapheneOS auch Android 16 auszuliefern. Auf längere Sicht plant die Organisation eigene Hardware anzubieten. KUKETZ BLOG
  • Im Vereinigten Königreich denken die Regulierungsbehörden über Auflagen für die Suchmaschine Google nach, die „Märkte offener, kompetitiver und innovativer“ machen sollen. ARS TECHNICA
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