Smartphone-Ausfall als psychisches Risiko, Apple reagiert mit Hürden auf gesetzliche Vorgaben, KI als Grundanforderung bei Shopify, LLMs verstehen Nutzerkontexte zunehmend besser

Großflächige Stromausfälle in Südeuropa zeigen, wie stark das Wohlbefinden vom Smartphone abhängt – der Verlust digitaler Erreichbarkeit kann psychisch belasten. Apple steht wegen restriktiver App-Store-Regeln und umstrittener Provisionen zunehmend unter Druck: In der EU drohen Strafen wegen „malicious compliance“, in den USA wurde Apple die Beteiligung an Web-Käufen untersagt. Tobias Lütke erklärt KI-Nutzung bei Shopify zum Standard. LLMs könnten bald für Software das bewirken, was soziale Medien für Content getan haben – radikale Demokratisierung. Erste Entwicklungen deuten darauf hin, dass Sprachmodelle künftig auch Persönlichkeitsprofile aus Chatverläufen besser erfassen könnten.

Von der Bedeutung von Smartphones für das Wohlbefinden

Im April kam es zu großflächigen Stromausfällen über mehrere Stunden in Portugal und Spanien. Außer Ampeln und Supermarktkassen versagten auch Smartphones, je nach Ladezustand und Nutzungsverhalten, irgendwann den Dienst.

Der Ausfall des eigenen Smartphones erscheint gegenüber dem Versagen wichtiger Infrastruktur auf den ersten Blick ein geringes Problem zu sein. Für den Einzelnen bedeutet das aber unter Umständen eine enorme Belastung.

heise.de zitiert in einem Beitrag den österreichischen Bundesrettungskommandanten Garry Foitik. HEISE

Es handelt sich um den Verlust von Selbstwirksamkeit. Die Menschen fühlten eine immense Ohnmacht und steckten in einer bedrückenden Zwangslage.

Grundsätzlich sei die Ungewissheit über das Schicksal von Kindern, Angehörigen und Freunden aber für alle eine schlimme Erfahrung. Unter bestimmten Vorzeichen könnten solche Erlebnisse Auslöser von psychischen Problemen sein.

In dem Beitrag werden auch Tipps zur Vorbereitung auf den E-Fall gegeben. Unter anderem bietet es sich an, eine geladene Powerbank bereit zu halten.

Provision für den Handel mit digitalen Gütern

Apple verlangt auf ihren mobilen Betriebssystemen eine Provision, sowohl beim Verkauf kostenpflichtiger Apps, als auch für Umsätze, die über Apps durch den Verkauf von digitalen Gütern erzielt werden.

Es war in der Vergangenheit auch nicht gestattet, innerhalb einer App im Apple-Ökosystem auf die Möglichkeit von Einkaufsmöglichkeiten auf anderen Kanälen hinzuweisen. iFUN

Händler waren ebenfalls gezwungen, das Bezahlsystem von Apple zu verwenden. Seit 2023 verpflichtet der DMA Apple innerhalb der EU dazu, sowohl alternative Appstores als auch alternative Bazahlmethoden zuzulassen. HEISE

Dies hat Apple umgesetzt, aber mit hohen Hürden versehen. So müssen Entwickler immer noch eine Provision auf Verkäufe abtreten, für alternative Stores wurde die Höhe von 30 auf 27 Prozent gesenkt. HEISE

Diese Art der Befolgung von Regeln wird als „malicious compliance“ bezeichnet. WIKIPEDIA

In der EU wurde vor Kurzem eine Strafe gegen Apple in dieser Sache ausgesprochen. Weitere Strafen werden fällig, wenn Apple die Situation nicht ändert.

Auch in den USA gehen die Behördern gegen die Appstoreprovisionen vor. Aktuell hat eine Richterin entschieden, dass Apple überhaupt keinen Anspruch auf eine Provision für Käufe über alternative Kanäle hat. HEISE

Kurznachrichten

  • Tobias Lütke, CEO von Shopify, veröffentlicht ein (zuvor geleaktes) internes Memo über die Nutzung von KI in seinem Unternehmen („Al usage is now a baseline expectation“). X
  • Was vor 15 Jahren undenkbar war, ist mittlerweile eine nicht mehr hinterfragte Realität: Jeder kann zu marginalen Kosten selbst kreierte Videos, Musik, Bilder oder Texte einem weltweiten Publikum zur Verfügung stellen. LLMs könnten in absehbarer Zeit die selbe Entwicklung im Bereich der Software-Entwicklung ermöglichen. („And now, it changes again. The number of people writing software tools and games is on the very same curve. We’re going to go from hundreds of software companies to millions, in just a few years.“). SETHS.BLOG
  • Ein persönlicher Deep Dive über LLMs und deren Nutzung. MINIMAXIR
  • ChatGPT und andere LLMs können den Eindruck erwecken, dass die KI anhand der persönlichen Chats ein Profil des Nutzers erstellt und dieses auswerten könnte. Bisher führten Fragen wie „was denkst du über mich und meine Persönlichkeit?“ führten bisher zu wenig sinnvollen Ergebnissen. Das könnte sich bald ändern. OPENAI
Müller & Wulff GmbH | Digitale Produkte und Individualsoftware aus Mecklenburg-Vorpommern